Verhasst - geliebtes Deutschland
Chronik einer deutschen jüdischen Familie
Chronik einer deutschen jüdischen Familie
ISBN: 978-3-95565-644-7
erschienen 09/2024
im Hentrich & Hentrich Verlag
Sprache: Deutsch
262 Seiten, Klappenbroschüre
Format: 16 x 23,3 cm
297 Abbildungen
Beschreibung
Manfred Eisner wird 1935 in München in eine deutsche jüdische Familie geboren. Er wächst wohlbehütet auf und bekommt als Kleinkind wenig mit vom Verfolgungsapparat des NS-Regimes. Im Alter von fast fünf Jahren, als sein Vater, der Kapellmeister und Komponist Erich (Erck) Eisner, nach geglücktem Entkommen aus dem Konzentrationslager Dachau bereits in England weilt, unternimmt seine Mutter auch mit ihm einen Fluchtversuch, der durch den jähen Ausbruch des Zweiten Weltkrieges scheitert. Nach einer dramatischen Odyssee findet die Familie schließlich wieder in La Paz, Bolivien, zusammen. Zum Dank widmet Erich Eisner seinem Zufluchtsland den Lobgesang „Cantata Bolivia“.
Aus der Sicht des Kindes schildert Manfred Eisner in dem umfangreich bebilderten Band seine Erinnerungen an die fremde Welt des Exils. Anders als den meisten Erwachsenen gelingt es ihm jedoch, sich schnell und unvoreingenommen der neuen Umgebung anzupassen. Auch sein Vater vermag es nach immensen Anstrengungen, sein Vorhaben der Gründung des Nationalen Symphonieorchester Boliviens umzusetzen, dem er bis zu seinem Tod 1956 vorsteht. 1957 folgt Manfred Eisner seiner Mutter zurück nach Deutschland. Er schildert die emotionale Zerrissenheit und das Misstrauen gegenüber den Deutschen. Dennoch gelingt es ihm mit der Zeit, in seinem Heimatland erfolgreich Fuß zu fassen. Er will es keinesfalls erneut jenen überlassen, die ihn und seinesgleichen verachten oder verfolgen.
Rezension:
"Ein wirklich mehr als lesenswertes Buch! Dass den NS-Terror, die abenteuerliche Flucht, den Neuanfang in Bolivien und die Rückkehr nach Deutschland 1957 beschreibt sowie den dann sehr erfolgreichen beruflichen wie privaten Lebensweg des Autors schildert."
Michael Legband, Journalist + Autor.
“Es beeindruckt mich sehr, wie Sie in Ihrem Buch persönliche Erlebnisse mit historischen Entwicklungen verknüpfen und so einen wertvollen Beitrag zur Erinnerungskultur leisten. Ihre Schilderungen, die die Flucht Ihrer Familie, die Zeit in Bolivien und Ihre Rückkehr nach Deutschland umfassen, berühren tief und mahnen zugleich.“
Karin Prien, Ministerin für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung
und Kultur, Schleswig-Holstein.
Neben der Fülle an Schilderungen, Fakten und historischen Erläuterungen ist besonders erwähnenswert, auf welche Weise sich Manfred Eisner mit den tiefgreifenden Auf- und Umbrüchen in seinem Leben auseinandergesetzt hat. Sein offenes Interesse, seine geistreichen Überlegungen und besonders seine respektvollen und häufig warmherzigen Erläuterungen machen dieses Buch zu einer wertvollen Lektüre.
Barbara Eisenbürger, ILA 428, Dez. 24.